Es soll ein Rassehunde sein – aber woher?

Wenn es dann doch kein Hund aus dem Tierschutz werden kann oder soll – hier finden Sie die wichtigsten Kriterien, auf die Sie bei der Auswahl des richtigen Züchters achten sollten.

Vielleicht haben Sie sich auch für einen Rassehund entschieden, weil Sie ein bestimmtes Wesen oder Aussehen des Hundes bevorzugen. All diese Überlegungen sind durchaus legitim und sicher mehr im Sinne des Tierschutzes, als aus Mitleid einen Tierschutzhund zu übernehmen und ihn dann wieder abzugeben, weil sie den Anforderungen, die sich stellen vielleicht nicht gewachsen sind.

Auch wenn Sie sich gegen einen Hund aus dem Tierschutz entschieden haben, geben wir Ihnen gerne Informationen darüber, wo Sie Ihren Rassehund finden und wie Sie seriöse Züchter von schwarzen Schafen unterscheiden können.

Billigwelpen aus dem Internet oder Kofferraum

Das Thema Kofferraumwelpen wurde in diversen Medien schon ausführlich behandelt, trotzdem ist das Problem mit den Billigwelpen nur schwer in den Griff zu bekommen. Manche Menschen entscheiden sich gerade für so einen Hund – sei es aus finanziellen Gründen oder aus Mitleid. Denken Sie bitte daran, dass diese  Hunde in sogenannten „Puppymills“ (Welpenfabriken) aufwachsen. Die Lebensbedingungen für die „Zuchthündinnen“ und deren Welpen sind katastrophal und absolut tierschutzwidrig. Die Tiere leben isoliert in kleinen Boxen oder Käfigen, bekommen minderwertiges Futter, sind unzureichend medizinisch versorgt und tote Tiere, die aufgrund der miserablen Haltungsbedingungen qualvoll verenden, werden einfach entsorgt. Tierarztkosten würden ebenso den Gewinn schmälern, wie die Welpen über einen längeren Zeitraum entsprechend zu versorgen. Die Welpen werden mitunter schon im Alter von drei bis vier Wochen zum Kauf angeboten, von Mutter und Geschwistern getrennt. Ab diesem Zeitpunkt sollten die Welpen eigentlich außer Muttermilch weiters  auch Zusatzfutter erhalten, Entwurmungen und Impfungen stünden ebenfalls an. Das alles kostet Geld, und das will man ja verdienen und nicht ausgeben. Ganz abgesehen von gesundheitlichen Problemen haben die Welpen keine Möglichkeit ein normales Sozialverhalten zu entwickeln. Somit sind sowohl gesundheitliche Probleme als auch Verhaltensauffälligkeiten quasi vorprogrammiert. Sie können diese Welpen sehr günstig erwerben, manche dieser Welpen überleben allerdings die ersten Wochen nicht. Wenn doch, sind die Kosten für medizinische Behandlungen und Verhaltensberatungen mitunter recht hoch und oft landen diese Tiere letztlich in unseren Tierheimen, weil die KäuferInnen schlichtweg unüberlegt, oft aus Mitleid, gehandelt haben und in der Folge überfordert sind. Wenn Sie einen Kofferraumwelpen kaufen um ihn zu retten, haben Sie lediglich Platz für den nächsten geschaffen, die Betreiber der Puppymills freuen sich über den erzielten Gewinn und diese Geschäftsidee wird weiter verfolgt! Nur wenn diese Welpen nicht mehr gekauft werden, wird dieses Elend ein Ende haben!  Wir möchten Ihnen grauenhafte Bilder über Puppymills ersparen und Sie stattdessen einladen, folgenden Link aufzurufen http://www.illegalerwelpenhandel.at/. Dieser Onlinebroschüre der Tierärztekammer Österreich können Sie entnehmen, wie Sie illegalen Welpenhandel erkennen und was Sie erwartet, wenn Sie sich für einen dieser Welpen entscheiden. Bedenken Sie bitte, dass diese Puppymills bzw. deren HändlerInnen oft auch als Tierschutzorganisationen getarnt sind – seien Sie daher vorsichtig, wenn von angeblichen Tierschutzvereinen ständig Welpen von in Mode befindlichen Rassen angeboten werden!!!

Hobbyzucht

Unter dem Titel Hobbyzucht werden oft Welpen angeboten, bei denen die Elterntiere (vermutlich) reinrassig sind, die Zuchtbestimmungen des jeweiligen Rassehundevereins jedoch nicht eingehalten werden. Nun, das klingt fürs erste nicht so schlimm und wenn die Hunde ordnungsgemäß gehalten werden und die Welpen gut versorgt und liebevoll aufgezogen werden, ist das sicher die bessere Wahl, als einen Billigwelpen zu kaufen. Bedenken Sie aber, dass es sehr gute Gründe gibt, warum Rassehundevereine bestimmte Zuchtkriterien aufstellen. Um eine Zuchtzulassung zu erhalten, müssen beide Elterntiere verschiedene medizinische Untersuchungen vorweisen. Je nach Rasse können das beispielsweise Röntgenuntersuchungen zum Ausschluss von Hüftgelenksdysplasie und Ellbogendysplasie sein, bei kleineren Rassen spielt z.B. oft Patellaluxation eine Rolle. Bei vielen Rassen wird überprüft, ob die Elterntiere erbliche Augenerkrankungen haben, die möglicherweise zur Erblindung führen können, und bei manchen Rassen sind Herzultraschalluntersuchungen vorgeschrieben. Die Zuchtvereine bestehen auf die Einhaltung all dieser Untersuchungen, um bei den Elterntieren rassetypische Erkrankungen auszuschließen. Eine Garantie, dass der Welpe niemals von einer dieser Erkrankungen betroffen sein wird, gibt es nur teilweise. Lediglich bei den Erkrankungen, bei denen der Erbgang völlig klar ist und die Elterntiere einen entsprechenden Gentest vorweisen, stellt das eine Garantie dar. Erkrankungen wie Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie folgen leider nicht diesen Regeln, trotzdem kann das Risiko minimiert werden, wenn beide Elternteile untersucht und gesund sind. Neben den unumgänglichen Gesundheitsuntersuchen kommen eventuell noch Wesenstests hinzu und letztendlich eine Formwertbeurteilung, um sicherzustellen, dass die Hunde auch äußerlich rassetypisch sind. All das ist mit zum Teil hohen Kosten verbunden und ist unter anderem der Grund dafür, dass seriös gezüchtete Rassehunde eben nicht zu Schleuderpreisen verkauft werden.

Vielleicht ist es Ihnen nicht so wichtig, dass die Eltern Ihres Welpen auf Schönheitswettbewerben gewonnen haben. Anders sieht es aber schon mit dem Wesen und Gesundheitsuntersuchungen aus. Wenn Sie sich also für einen Hund aus einer Hobbyzucht entscheiden, fragen Sie nach, warum nicht im Rahmen des Rassezuchtvereins gezüchtet wurde. Haben die Elterntiere die strengen gesundheitlichen Zuchtkriterien nicht erfüllt? Oft hört man dann, dass man die teuren Stammbäume nicht bezahlen wollte oder dass nur für eine geringere Anzahl der Welpen Papiere ausgestellt werden können, weil der Zuchtverband die Wurfgrößen limitiert. Fakt ist jedoch, dass die Gebühr für die Ausstellung der Stammbäume selbst lächerlich gering ist und kein Zuchtverband die Wurfgrößen limitiert!

Seriöse Zuchtstätten

Seriöse ZüchterInnen halten die Zuchtordnung des jeweiligen Zuchtvereins ein und zeigen Ihnen auch gerne alle relevanten Unterlagen. Auf der Website des jeweiligen Vereins finden Sie die diesbezüglichen Bestimmungen. Überzeugen Sie sich in einem Telefonat mit der Zuchtstätte davon, dass aus Liebe zu der jeweiligen Rasse gezüchtet wird und nicht, weil diese gerade modern ist. Hat die Person selbst Erfahrung mit diesen Hunden – werden Sie ehrlich darüber informiert, was Sie im Zusammenleben mit dieser Rasse erwartet? Werden Sie zu einem Besuch in die Zuchstätte eingeladen, bei dem Sie die Mutter Ihres zukünftigen Welpen kennenlernen können? Wie wird der Wurf aufgezogen – im Haus mit Familienanschluss oder in einer Scheune? Eine Zuchtzulassung eines Rassehundevereins bedeutet leider nicht immer, dass auch die Aufzucht entsprechend erfolgt. Auch eine Aufzucht der Welpen in einer Zwingeranlage ist möglich, erfüllt aber unserer Meinung nach nicht die ethischen Grundsätze, die für die Aufzucht von Welpen und Junghunden gelten sollten.

Von seriösen ZüchterInnen werden Sie in jeder Hinsicht unterstützt, entsprechend beraten – sowohl bevor der Welpe bei Ihnen einzieht als auch das restliche Hundeleben lang. Dementsprechend sollten Sie die Zuchtstätte auch auswählen. Haben Sie den Eindruck, dass seitens dieser Zuchtstätte kein weiterführender Kontakt erwünscht ist, wäre zu überlegen, mit anderen ZüchterInnen in Kontakt zu treten. Im Kaufvertrag sollte geregelt sein, welches Procedere greift, sollte der Hund ernsthaft erkranken oder Sie ihn – aus welchen Gründen auch immer – nicht behalten können. Seriöse ZüchterInnen nehmen den Hund in einem solchen Fall zurück!  Vermutlich werden Sie jetzt auch Verständnis dafür haben, dass Welpen von seriösen ZüchterInnen nicht zu Schleuderpreisen wie Billigwelpen abgegeben werden (können)!